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Gaststätte Thüringer Hof
Entgegen dem Kneipensterben und mit Herz und Leidenschaft
Peter Alexander muss den Thüringer Hof in Rehungen vor seinem geistigen Auge gehabt haben, als er einst die „Kleine Kneipe“ besang. Denn wie heißt es doch so schön im Lied „Da fragt dich keiner, was Du hast oder bist“. Und so handhabt es Familie Schmücking, in deren Besitz die Gaststätte seit mehr als 200 Jahren ist. Heinrich Christoph Schmücking heiratete in das damalige Wirtshaus ein und 1806 ging es in seinen Besitz über.
Mittlerweile ist es die siebente Generation, die den Gasthof betreibt. Die Geschwister Mandy, Doris, Uwe und Jörg setzen die Familientradition fort. „Und mit Elisa und Jannyn ist auch schon die nächste Generation mit am Start. Wir sind halt ein richtiges Familienunternehmen und bleiben das auch“, erzählt Jörg Schmücking.
Als es um die Berufswahl ging, hatten die Eltern der Geschwister darauf geachtet, dass die Sprösslinge einen Beruf ergreifen, der zur Gastronomie passt, damit jeder einen Bereich findet, für den er zuständig ist. So wurde Sohn Uwe Fleischer, Jörg ging in die Landwirtschaft, Doris ist Köchin und Kellnerin und die gelernte Bekleidungstechnikerin Mandy ist für die Dekoration verantwortlich.
Samstag ist Familienfeiern und anderen Veranstaltungen vorbehalten
Da alle Geschwister noch berufstätig sind, betreiben sie den Gasthof nebenberuflich, was sich auf die Öffnungszeiten auswirkt. Der Thüringer Hof ist so mittwochs, freitags und sonntags ab 18 Uhr geöffnet. Im Sommer können sich Eisfans aber schon ab 14 Uhr einfinden, um das Eis aus eigener Herstellung zu genießen. Der Samstag ist Familienfeiern und anderen Veranstaltungen vorbehalten.
Entgegen dem Kneipensterben in vielen Orten des Landkreises müssen sich die Schmückings keine Sorgen um das Fortbestehen ihres Familienbetriebes machen. „Wir sind sehr gut gebucht, die Leute fragen schon für das nächste Jahr an. Das wir mit Liebe, Leidenschaft und
Herzlichkeit den Thüringer Hof betreiben, merken unsere Gäste und deshalb kommen sie auch gern wieder.“ Ein großer Biergarten und die Bar „Schwinnestall“ tragen ebenfalls zur Beliebtheit bei.
Älteste Kunden der Worbiser Brauerei
Für die Rehunger ist der Gasthof ein kultureller und sozialer Mittelpunkt. „Beim Enzian, der Stammschnaps der Gäste, und beim Bier werden bei uns alle kleinen oder großen Probleme gelöst.“ Auch die Vereine des Dorfes treffen sich dort. Darunter der Chor, in dessen Repertoire sich selbstverständlich „Die kleine Kneipe“ wiederfindet.
Der Thüringer Hof hat auch so einige Besonderheiten aufzuweisen. So gehört die Gaststätte zu den ältesten Kunden der Neunspringer-Brauerei in Worbis, was auch belegt ist. Seit 1867 beziehen die Schmückings ihr Bier aus dem Eichsfeld und sind auch auch nach der Wende der Brauerei treugeblieben: Auch heute kommt aus dem Zapfhahn noch das Bier aus Worbis.
Bis 2001 gehörte zur Gaststätte eine Fleischerei, die Vater Bodo betrieb. Für die Bratwürstchen aus eigener Herstellung gibt es die Lizenz, dass sie den Namen Thüringer Rostbratwurst tragen dürfen, davon zeugt eine Urkunde. Und noch heute stellt Uwe Schmücking für Veranstaltungen oder auf Bestellung die begehrten Würstchen nach dem Original-Rezept seines Vaters her.
Thüringer Hof - Rehungen
Hauptstraße 24a
036338-60083
Quelle: Birgit Eckstein / Thüringer Allgemeine Nordhausen