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Geschichte von Rehungen

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Rehungens bezieht sich auf den Ortsteil Utterode. Eine Urkunde, die im Jahre 1124 in Erfurt ausgestellt wurde besagt, dass Richardis und ihre Söhne der Heiligen Kirche zu Mainz das sich in ihrem Besitz befindliche Kloster Gerode schenken. Zu dem Kloster gehören

Wappen

Eigentums- und Lehnsgüter in der Umgebung, so auch in Hudenrode (Utterode). Utterode war später im Besitz der Hohnsteiner Grafen und ein Komturhof des Nordhäuser Templerordens "Vor dem Hagen".

 

Dorfstraße um 1900

In den Jahren 1344 und 1359 wird der Ort Rehungen zum "Alten Gaue Ohmfeld" gehörig erwähnt. Eine Eichsfeldische Urkunde aus dem Jahre 1425 lässt erkennen, dass das Herrschaftsgebiet der Hohnsteiner Grafen an der Flurgrenze von Rehungen endete. Eine Landwehr mit Warthen in Rehungen und Wülfingerode bildete eine bewachte Grenze, die an ihrer Westseite bis Bad Sachsa verlief. Im Jahre 1462 werden die Rittergutsbesitzer "Von Worbis" genannt. Sie waren bis zum Jahre 1750 die Besitzer des Gutes und damit fast der gesamten Ländereien von Rehungen.

Sie waren bis zum Jahre 1750 die Besitzer des Gutes und damit fast der gesamten Ländereien von Rehungen. Sie waren die Patronatsherren über Kirche, Pfarre und Schule. Die Menschen arbeiteten als Leibeigene und leisteten über einige Jahrhunderte Frondienste. Im Jahre 1776 war die alte Kirche unbrauchbar geworden. Vermutlich an der gleichen Stelle wurde von den beiden Baumeister B.M. + J.M. Schmücking eine neue Fachwerkkirche erbaut. Zu diesem Zeitpunkt hatte Rehungen 320 Einwohner.

 

Ab dem Jahre 1800 vergrößerte sich der Ort wesentlich. In der Breiten Straße erhielten einige Leute auf Erbpachtbasis vom Gutsherren eine Baustelle. Auch die vor den Dorfe liegenden beiden Mühlen gingen in dieser Zeit von einer Zeitpacht in Erbpacht über. Im Jahre 1840 umfasste die Flur mit dem Vorwerk Utterode 2164 Morgen. Im Dorf wohnten 493 Einwohner. Es gab 1 Wassermühle, 1 Ziegelei, 1 Schankwirt, 2 Viktualienhändler, 1Schuhmacher, 2 Schneider, 1 Tischler, 3 Töpfer, 2 Grobschmiede usw.

 

Im revolutionären Jahr 1848 gab es in der Gemeinde einige Umruhen. Unter Drohnugen wurde der Gutsbesitzer

Kirche

aufgefordert, die Reallasten für 12 Jahre zu erlassen. 50 Personen drangen in seinen Waldbesitz ein entwendeten Holz und richteten einigen Schaden an. Nach häufigem Besitzerwechsel kaufte 1865 Theodor Zangemeister das Rittergut., doch bereits in folgendem Jahr verstarb er. Wahrscheinlich, bedingt durch die Erbauseinander- setznug, kam es in den folgenden Jahren zu erheblichen Landverkäufen. Die Weberfamilien kauften sich 1-2-Morgen Land, um mit dem Füttern eines Schweines und einer Ziege den Lebensunterhalt aufzubessern. Weiterhin entstanden kleine Bauernwirtschaften. Die Einwohnerzahl war im Jahre 1895 auf 658 angestiegen. 125 Kinder wurden in einer Halbtagsschule von nur einem Lehrer unterrichtet. Ein Schulneubau machte sich unbedingt erforderlich. In einer Bauzeit von vier Monaten entstand das neue, viel größere Haus.

 

Kirche um 1900

Durch die Teufung der Kakischächte in der Umgebung wurden die Handweber zu Schachtarbeitern. Der Schacht Neu Sollstedt in unserer Gemarkung wurde von 1909 bis 1911 geteuft. Viele Rehunger Männer fanden hier eine Arbeit und einen besseren Verdienst, doch bereits im Jahre 1924 erfolgte die Schließung. Die Männer mussten nun nach Sollstedt oder Kraja zur Arbeit laufen. Viele Frauen hatten in der im Jahre 1912 entstandenen Zigarrenfabrik eine Arbeit gefunden. Es ging aufwärts.

 

Doch mit dem Faschismus kam der Krieg. 57 junge Männer kamen nicht in das Heimatdorf zurück. Mit der nach dem Krieg beginnenden Neuen Zeit herrschte auch in Rehungen Aufbruchstimmung. Man gründete jungen Familien, traf sich wieder in Vereinen und zu Festen. So ist es bis heute geblieben. Wir nicht mehr ganz 500 Einwohner bilden noch eine gute Dorfgemeinschaft mit aktiven Vereinen und feiern gern Feste.

 

B. Buchholz
Brauchtumsgruppe des Heimatvereins Rehungen e.V.

Die Schachtanlage Neu -Sollstedt

Vor 100 Jahren, im Dezember 1909 wurde mit dem Teufen des Kalischachtes Neu Sollstedt nahe Utterode, in der Gemarkung Rehungen begonnen. Aus diesem Anlass möchten wir an den heute verfüllten Schacht erinnern.

 

Gründung der Gewerkschaft Neu Sollstedt

Die Landwirtschaft und Handweberei bestimmtem in den vergangenen Jahrhunderten das Leben der Menschen in unserer Gegend. In fast jedem der Rehunger Häuser stand, in der größten Stube des Hauses, ein Handwebstuhl. Hier webte der Familienvater von morgens bis in die Nacht Leinen, Kattun oder Plüsch. Die ganze Familie, auch die Kinder, die meist Spulen drehten, waren in die Arbeit eingespannt. Der kärgliche Verdienst reichte kaum zum Leben. Wer einen

Kallwerk

Morgen Land sein Eigen nannte, konnte ein Schwein und eine Ziege füttern und so die Versorgung der Familie verbessern. Mit der zunehmenden Industrialisierung wurde der Verdienst noch geringer. In der Mitte der 19.Jahrhunderts hatte der Kalibergbau in Deutschland Einzug gehalten.

 

Man bohrte, wo Buntsandstein zutage trat. So entstanden Kaliwerke bei Halberstadt, Braunschweig und im Werragebiet. Um die Jahrhundertwende wurden dann im Sollstedter Gebiet von internationalen Bohrgesellschaften Bohrungen durchgeführt. Nach der Gründung der Kaliwerke Sollstedt blieben die guten Produktionsergebnisse von Sollstedt kein Geheimnis in der Kaliindustrie. Sie waren Anlass für weitere Bohrungen bei der ehemaligen Oberförsterei Utterode Gründer der Gewerkschaft Neu-Sollstedt war die Deutsche Tiefbohr-Aktiengesellschaft. Die Gründung erfolgte am 15.6.1906. Aufgrund der Verleihungsurkunde des Königlichen Oberbergamtes Halle wurden dieser Bohrgesellschaft im August 1907 die Bergwerksfelder zur Gewinnung von Salzen verliehen. Es wurden insgesamt acht Bohrungen bis ins Steinsalz ausgeführt, davon vier bis ins Kali, nämlich die Bohrungen in Rehungen I, Friedrichsrode I, Rehungen IV und Helbetal IV. Die tiefste Bohrung wurde im Helbetal bis auf 856 Meter vorgetrieben.

 

Nach einem Flächenaustausch mit dem Schmidmann-Schacht in Sollstedt hatte das Abbaufeld eine gute Form und eine Fläche von 14 288 115 Quadratmetern. Mit dem eigentlichen Abteufen des Schachtes der Gewerkschaft Neu-Sollstedt konnte erst am 3. Dezember 1909 begonnen werden. Für Landkauf, Pojektierungsarbeiten und den weiteren Ausbau des Schachtes waren umfangreiche Gelder notwendig geworden, welche den früheren Beginn der Abteufarbeiten erschwerten.

 

Quellen: Geschichte des VEB Kaliwerk "Karl Marx" Sollstedt Verlag Tribüne 1970

 

B. Buchholz
Brauchtumsgruppe des Heimatvereins
OT Rehungen

 

 

 

 

 

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